50 Jahre Anwerbeabkommen AT-YU │ Konferenz, Film, Ausstellung

Donnerstag, 07 April 2016
Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien

50 Jahre Anwerbeabkommen Österreich – Jugoslawien 1966 - 2016
Konferenz und Filmprogramm, 7.4.2016
Ausstellung, 7.-26.4.2016
Videointervention, 4.-10.4.2016

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Hall in Bewegung. Spuren der Migration in Tirol

Freitag, 26 September 2014 bis Samstag, 25 Oktober 2014
Salvatorgasse, Hall i.T.


Ausstellung, 26. September bis 25. Oktober 2014 in der Salvatorgasse, Hall i.T.

Eröffnung: Freitag, 26.9.2014, 19:00 Uhr, Salvatorgasse 19, Hall i.T.

 

2014 jährt sich zum 50. Mal der Abschluss des österreichisch-türkischen Anwerbeabkommens, 2016 folgt das Jubiläum des österreichisch-jugoslawischen: Arbeitskräfte wurden gerufen und Menschen sind geblieben. Die tiefgreifenden und nachhaltigen Veränderungen unserer Gesellschaft durch die so genannte „Gastarbeitermigration“ sind alltäglich erfahrbare und gelebte Realität. In der Geschichts- schreibung sind sie allerdings noch nicht angekommen: Migration und MigrantInnen sind in der etab- lierten österreichischen Geschichtserzählung bislang unsichtbar und ohne Stimme.

SchülerInnen des Franziskanergymnasiums und der BHAK/BHAS Hall i.T. sowie der Neuen Mittel- schule Rum haben sich daher im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wissenschaft und For- schung geförderten „Sparkling Science“-Projekts gemeinsam mit WissenschaftlerInnen des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, des Stadtarchivs und Stadtmuseums Hall i.T. und des Gemeindemuseums Absam auf Spurensuche begeben. Das Phänomen der Arbeitsmigration stellt in Hall keinesfalls eine völlig neue Entwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar, sondern kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Durch die ortsansässigen großen Firmen wurde die Stadt seit den 1960er Jahren allerdings auch zu einem wichtigen Ziel für MigrantInnen aus der Türkei und Jugoslawien.

Vier Wochen lang werden nun die Ergebnisse dieser Spurensuche in einer Ausstellung im öffentlichen Raum in der Salvatorgasse und in einem Veranstaltungs- und Vertiefungsraum in der Salvatorgasse 19 präsentiert. Die Geschichte der Migration nach Hall seit den 1960er Jahren und die Geschichten und Erfahrungen der MigrantInnen sollen an einem Ort, der selbst Teil dieser Geschichte ist, sichtbar gemacht werden. Das Ziel ist eine facettenreiche und multiperspektivische Darstellung der regionalen Geschichte von Migration mit ihren transnationalen Verflechtungen und lokalen Folgen, verstanden als Teil einer größeren Geschichte Nachkriegsösterreichs als Migrationsgesellschaft.

Neben einer individuellen Besichtigung während der Öffnungszeiten gibt es die Möglichkeit, an geführ- ten Rundgängen teilzunehmen. Für Schulklassen wird nach Anmeldung ein spezielles Vermittlungs- programm angeboten. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich. Auch an der „Langen Nacht der Museen“ nimmt die Ausstellung gemeinsam mit dem Stadtmuseum teil. Alle Inhalte und Materialien sind auf einer Website zugänglich.

Ein Projekt des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck

in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum und Stadtarchiv Hall i.T., dem Gemeindemuseum Absam, dem Franziskanergymnasium, der BHAK/BHAS Hall i.T. und der Neuen Mittelschule Rum

gefördert im Rahmen des „Sparkling Science“-Programms vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 

Betrifft: Geschichte

Montag, 12 Mai 2014 bis Freitag, 16 Mai 2014
Ö1 Sendereihe

Betrifft: Geschichte

12. Mai 2014
 - 16 Mai 2014 jeweils 17:55

"Vor 50 Jahren." Das Anwerbeabkommen und die Geschichte der Arbeitsmigration in Österreich. Mit Dirk Rupnow, Historiker; Vida Bakondy, Historikerin; Arif Akilliç, Jugendbetreuer; Ljubomir Bratic, Migrationsforscher. Sie sind Mitglieder des Arbeitskreises "Archiv der Migration".
Gestaltung: Christina Hollomey-Gasser

Das offizielle Österreich versteht sich bis dato nur ungern als Einwanderungsland. Und das, obwohl vor genau 50 Jahren eine der für das heutige Österreich prägenden Entwicklungen ihren Anfang nahm: 1964 unterzeichneten Österreich und die Türkei ein Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften, bald danach ein Abkommen mit Jugoslawien.

In Folge des "Wirtschaftswunders" in den 1960er-Jahren konnte der steigende Arbeitskräftebedarf nicht mehr im Land gedeckt werden und so begann man, systematisch Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben. Anwerbebüros in Istanbul und Belgrad öffneten ihre Tore. Die bald als "Gastarbeiter" bezeichneten Migrant/innen wurden strengen Tests unterzogen, bevor sie an österreichische Unternehmen vermittelt wurden. Die Anwerbung folgte zunächst einem rein wirtschaftlichen Kalkül. Wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt gebraucht, sollten sie wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. 

Schon bald wurde deutlich, dass dieses Konzept zum Scheitern verurteilt war. Weder waren die österreichischen Unternehmen, noch die betroffenen Arbeitnehmer/innen daran interessiert, zum Spielball von Konjunkturschwankungen zu werden. So nahmen ab den späten 1970er-Jahren die sogenannten "Gastarbeiter" und ihre Familien ihre Integration unbemerkt selbst in die Hand. Migration wurde auch in der Öffentlichkeit wahrnehmbar und sichtbar - auf Straßen, in Parks, in Schulen, in der Nachbarschaft. Gepaart mit einer sich verschlechternden Wirtschaftslage griff in den 1980er-Jahren vermehrt eine fremdenfeindliche Stimmung um sich. Die Politik begann nur zögerlich, auf die neue Realität zu reagieren. Doch der gesellschaftliche Wandel ist nicht aufzuhalten.

Gestaltung: Christina Hollomey-Gasser

Orte, Räume und das Gedächtnis der Migration

Mittwoch, 04 Juni 2014 bis Freitag, 06 Juni 2014
Wien

Internationale Konferenz
Orte, Räume und das Gedächtnis der Migration

Veranstalter:
Grüne Bildungswerkstatt Minderheiten

Dr. Karl Renner-Institut

Initiative Minderheiten

mit Unterstützung von:
Universität Innsbruck – Institut für Zeitgeschichte
Stadt Wien – MA 17 Integration und Diversität

Österreichische Akademie der Wissenschaften – Institut für Stadt- und Regionalforschung

FWF Der Wissenschaftsfonds

Arbeitskreis Archiv der Migration

Forschungsplattform Migration and Integration Research – Universität Wien

Idee und Konzept:
Mag.a Dr.in Christiane Hintermann (Institut für Stadt- und Regionalforschung/ÖAW, Wien)
assoz. Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow (Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck)

 

2014 jährt sich die Unterzeichnung des Abkommens zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte zwischen Österreich und der Türkei zum 50. Mal. Trotz der medialen Dauerpräsenz des Themas Migration in Europa und in Österreich während der letzten 20 Jahre kann allerdings nicht davon gesprochen werden, dass die Migrationsgeschichte/n im historischen Bewusstsein der Bevölkerung und im hegemonialen Gedächtnis angekommen und verankert wären. Erfahrungen und Erinnerungen von MigrantInnen sind immer noch kein selbstverständlicher Bestandteil der dominanten historischen Erzählungen. Gleichzeitig fordern marginalisierte gesellschaftliche Gruppen immer deutlicher ihren Platz in der Geschichtsschreibung ein, hinterfragen hegemoniale Narrative und erzählen Geschichte/n aus ihren eigenen Perspektiven. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit Diskussionen über die Errichtung von Archiven und Museen der Migration.

Die Konferenz führt ExpertInnen für die Geschichte und Gegenwart der Migration aus unterschiedlichen Ländern und disziplinären Kontexten zusammen. Diskutiert werden sollen Möglichkeiten und Strategien der Bewahrung, Bewusst- und Sichtbarmachung von (trans-nationalen) Migrationsgeschichte/n, die spezifischen Herausforderungen trans-nationaler Geschichte/n sowie beispielhafte Projekte und Erfahrungen.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung für die Panels 1-5 im Gartenhotel Altmannsdorf bis 26.5. per Email an post@renner-institut.at bzw. telefonisch unter +43-(0)1-8046501-0.

Informationen und Rückfragen:

Mag.a Dr.in Christiane Hintermann 

christiane.hintermann@oeaw.ac.at | Ph: +43-(01)515 81/3536

assoz. Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow 

dirk.rupnow@uibk.ac.at | Ph: +43-(0)512-507-4407/-4401

 

Symposium 
Mehrsprachigkeit in Wien historisch betrachtet



Mittwoch, 27 November 2013 bis Donnerstag, 28 November 2013
Österreichisches Museum für Volkskunde
 Laudongasse 15-19, 1080 Wien



Die Initiative Minderheiten lädt in Kooperation mit dem Forschungszentrum für historische Minderheiten, dem Arbeitskreis Archiv der Migration, dem lernraum.wien-VHS Wien, der AK Wien und dem Österreichischen Museum für Volkskunde ein zum:



Symposium
 Mehrsprachigkeit in Wien historisch betrachtet


27./28. November 2013


Österreichisches Museum für Volkskunde
 Laudongasse 15-19, 1080 Wien



In Nationalstaaten war und ist Sprache in der Regel ein umkämpftes Terrain. Denn Sprache ist nicht nur ein Medium der Kommunikation, über Sprache werden politische, soziale und kulturelle Differenzen verhandelt. 

Insbesondere im Rahmen der Nationsbildung im 19. Jahrhundert gewann die Idee einer Nationalsprache für die Herstellung des gesellschaftlichen Zusammenhalts an Bedeutung. Vielfältige Anstrengungen wurden unternommen, die Sprachen der Eliten zu standardisieren und in der Bevölkerung zu verbreiten. Nicht zufällig entzündeten sich die Nationalitätenkonflikte in der Habsburger Monarchie oftmals an Sprachverordnungen. Damit wird der Mythos des friedlichen und gleichwertigen Nebeneinanders der einzelnen Sprachgemeinschaften in Wien in der Zeit der Habsburger Monarchie hinterfragt. 

Im Rahmen des Symposions wird die Geschichte der Mehrsprachigkeit in Wien entlang von historischen Konfliktlinien nachvollzogen, aber auch mit aktuellen Debatten in Verbindung gebracht. 

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Globalisierung hat sich das Spektrum der in Wien gesprochenen Sprachen um ein Vielfaches erweitert. Mehrsprachigkeit wird heute zwar als symbolisches und soziales Kapital wertgeschätzt, gleichzeitig werden die Deutschkenntnisse zum vorrangigen Gradmesser gesellschaftlicher Integration. 

Der erste Teil des Symposiums widmet sich den Sprachpolitiken, der zweite steht unter dem Motto Umkämpfte Terrains, da die symbolische Bedeutung der Sprache ebenso wie der konkrete Sprachgebrauch in den Blick genommen werden soll. Ein Thema, das sich durch das Programm zieht, ist der Umstand, dass alle Sprachen Konstrukte sind, die von den jeweiligen gesellschaftspolitischen und sozialen Bedingungen geformt werden.

Ein Pool an eingeladenen Diskutant_innen stellt an beiden Tagen kritische Fragen an die Vortragenden, um so zu einer Vertiefung der Diskussion beizutragen und einen Zusammenhang zur heutigen sprachlichen Situation herzustellen.

Programm unter: www.initiative.minderheiten.at

Eine Veranstaltung der Initiative Minderheiten in  Kooperation mit dem Forschungszentrum für  historische Minderheiten, dem Arbeitskreis  Archiv der Migration, dem lernraum.wien – VHS  Wien, der AK Wien und dem Österreichischen  Museum für Volkskunde 

Medienpartner: BUM-Media Wien

Gefördert aus Mitteln der MA 17 - Integration und Diversität

Salongespräche

Montag, 11 März 2013 bis Donnerstag, 23 Januar 2014
Fischerstiege

 

Der Arbeitskreis „Archiv der Migration“ & das Institut für die Geschichten der Gegenwart laden zu Salongesprächen in die Fischerstiege:

 

 

Migration ins Museum und Archiv – aber wie? 

 

 

Geschichte und Geschichten der Migration müssen endlich im kollektiven Gedächtnis Österreichs ankommen. Dies ist eine wichtige Form gesellschaftlicher Anerkennung – und zudem als Zeichen der Akzeptanz gegenwärtiger Realitäten längst überfällig. Es ist symptomatisch, dass Migration als zentraler Aspekt der Geschichte Österreichs weder integraler Bestandteil musealer Darstellungen noch historischer Erzählungen ist, abgesehen von nostalgischen Rückblicken auf das habsburgische Vielvölkerreich, die verklärte Nachbarschaftshilfe für Flüchtlinge (Ungarn 1956,Tschechoslowakei 1968) und einem wegweisenden Ausstellungsprojekt im Wien Museum 2004. 

 

Es ist deutlich, dass es sich dabei um langfristige Prozesse handelt, wenn nachhaltige Veränderungen erreicht werden sollen. Gleichzeitig gibt es keine einfache und fertige Lösung für die genannte Herausforderung: Wie könnten Geschichte und Gegenwart der Migration ins kollektive Gedächtnis eingefügt werden, welche Rolle spielen dabei Museen und Archive, wie wäre das Thema dort einzubringen, an welche Formen von Migration ist dabei überhaupt zu denken, wie müssten sich damit auch Museen und Archive verändern? Nicht zuletzt wird zu erwägen sein, welche Stakeholder in diese Prozesse einzubinden sind: Welche Rolle spielen Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Parteienstaat? 

 

Solche Fragen sollen in einer breiten öffentlichen Debatte verhandelt werden. Der Arbeitskreis „Archiv der Migration“ und das „Institut für Geschichten der Gegenwart“ haben sich daher zur Aufgabe gemacht, dieser Diskussion Anregungen zu geben und einen Raum zu öffnen: Mit relevanten Akteurinnen und interessierten Zeitgenossen wollen wir diese Fragen in Form von Salongesprächen im Zentrum Wiens verhandeln. Die Termine sollen die Möglichkeit bieten, verschiedene Aspekte zu beleuchten, Ideen zu entwickeln, Allianzen zu schmieden – und schließlich die Projekte eines „Archivs der Migration“ und eines „Migrationsmuseums“ voranzubringen. 

 

Dirk Rupnow, Ernst Schmiederer 

 

 

 

 

11.3.2013, 19:00, Hauptbücherei am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien 

„Warum hinkt die Politik der Realität so weit hinterher?“ 

Natalie Bayer (Universität Göttingen, Ausstellung „Crossing Munich“): Bouncing Images. Politiken und Praktiken im Ausstellen und Sammeln der Migration 

Podiumsdiskussion mit Terezija Stoisits (Volksanwältin), Dirk Rupnow (Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck), Arif Akkılıç (Arbeitskreis „Archiv der Migration“), Ernst Schmiederer (Institut für die Geschichten der Gegenwart) 

 

 

23.05.2013 „Stadt und Migration: Spuren, Entwicklungen, Realitäten“

DIin Shams Asadi, stv. Leiterin der Stelle zur Bekämpfung von Diskriminierungen der Wiener Landesregierung

Mag.a Dr.in Brigitte Rigele, Direktorin des Wiener Stadt-und Landesarchivs 

 

20.06.2013 „Marginalisierte Geschichten sichtbar machen: Projekte und Strategien“

Mag.a Li Gerhalter, Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte, Uni Wien

Belinda Kazeem, Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte und Gegenwart, Wien

Mag. Hannes Sulzenbacher, QWien – Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte, Wien 

 

26.09.2013 „Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit: Forschung und Anerkennung“

Anna-Verena Deinhammer / Andrea Romstorfer / Goran Novakovic, Ein Denkmal für Trümmerfrauen. Ein Denkmal für GastarbeiterInnen 

 

24.10.2013 „Sammeln, vermitteln, gestalten: Strategien in unterschiedlichen Kontexten“

Büro trafo.K [Renate Höllwart, Elke Smodics, Nora Sternfeld], Wien

Fatih Özçelik, Bodensee Amateur Fotografen, Dornbirn 

 

23.01.2014 „Museum und Migration: Beispiele und Möglichkeiten“

Mag.a Susanne Breuss / Mag. Gerhard Milchram / Mag. Dr. Werner-Michael Schwarz, Wien Museum 

Mag.a Regina Wonisch, Forschungszentrum für historische Minderheiten, Wien